Wer macht was vor der Trauung – Hochzeit schnell organisieren

Hochzeit schnell organisieren
Wer ein Hochzeitsfest plant, ganz egal, wie groß oder klein es werden soll, braucht Unterstützung. Gemeinsame Entscheidungen wollen nun getroffen werden, man muss Kompromisse schließen, taktvoll und diplomatisch sein. Eine echte Hilfe sind da Familienmitglieder oder Freunde, die Ihnen mit Tatkraft, Klugheit und praktischem Sachverstand zur Seite stehen. Mit jemandem, der erst am Hochzeitstag Zeit hat, ist Ihnen wenig geholfen, denn Sie müssen als Team arbeiten. Das Brautpaar sollte in Ruhe überlegen, wer als Brautjungfer, Brautführer und Trauzeugen in Frage kommen würde. Entscheiden Sie sich für Freunde oder Verwandte, denen Sie vertrauen können. Wählen Sie auch ruhig jemanden, der bereits verheiratet ist, und persönliche Erfahrungen beisteuern kann.

Natürlich braucht sich heute niemand mehr an die traditionelle Rollenverteilung gebunden fühlen, doch sie kann zumindest hilfreiche Anregungen geben, wie sich die Aufgaben und Pflichten am besten aufteilen lassen.

Die Braut
Die Braut steht im Zentrum des Interesses und ihrem Äußeren wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Viele Bräute wählen aber nicht nur für sich selbst Kleid, Schuhe und Frisur aus sondern auch für die Brautjungfern und Blumenkinder – sofern ein großer Hochzeitszug geplant ist. Ihr Geschmack prägt den Stil der Hochzeit. Sie sucht die Blumen für Kirche, Empfang, Brautstrauß und Brautjungfern aus und wählt meist auch die Musik für die Trauung. Für ihren zukünftigen Ehemann besorgt sie ein Hochzeitsgeschenk.

Der Bräutigam
Nachdem sich Braut und Bräutigam entschieden haben, bittet meist der Bräutigam zwei Freunde oder Verwandte, als Trau-zeugen der Heirat beizuwohnen. Er kümmert sich um seinen Hochzeitsanzug und die Accessoires und bezahlt die gemeinsam ausgesuchten Eheringe. In der Regel zahlt er außerdem den Brautstrauß, die Sträuße der Brautjungfern und Knopfloch-sträußchen für sich und den männlichen Trauzeugen.

Der Bräutigam übernimmt alle Kosten für die Trauung im Standesamt und in der Kirche, mit Ausnahme der Blumen und der Musik. Er besorgt ein Hochzeitsgeschenk für seine Braut sowie Geschenke für die Brautjungfern, den Brautführer und die Blumenkinder. Auch die Trauzeugen sollten mit einem liebevoll ausgesuchten Präsent und einer Danksagungskarte bedacht werden, da sie die Brautleute bei den Vorbereitungen meist tatkräftig unterstützen. Traditionsgemäß zahlt der Bräutigam für ein gemietetes Hochzeitsauto und organisiert und bezahlt auch die Hochzeitsreise.

Die Brauteltern
Noch vor nicht allzu langer Zeit war es Sitte, dass der Brautvater die gesamten Kosten für die Hochzeitsfeier übernahm. Heute gelten keine Verpflichtungen mehr, wer die Rechnungen bezahlt, doch tragen die Brauteltern oft noch den größten Teil der Verantwortung für die Hochzeit. Gemeinsam mit dem Brautpaar und den Eltern des Bräutigams stellen sie die Gästeliste zusammen. In traditionsbewussten Familien lassen noch immer – oder wieder häufiger – die Brauteltern Hochzeitsanzeigen in eine oder mehrere Zeitungen setzen und kümmern sich um den Wortlaut sowie das Drucken und Versenden der Einladungskarten und um den Druck der Programmhefte für die Trauung. Die meisten Brautpaare besorgen dies allerdings lieber selbst nach ihrem eigenen Geschmack.

Traditionell sind die Brauteltern außerdem für den Transport der Braut und Brautjungfern zur Trauung sowie für Blumen und Musik in der Kirche verantwortlich. Das Hochzeitskleid und das Kleid für die standesamtliche Trauung werden nach altem Brauch ebenfalls von den Eltern der Braut gezahlt. Mitunter übernehmen sie sogar die Kosten für die Kleider der Brautjungfern und Blumenkinder. Meist berät die Brautmutter ihre Tochter bei der Wahl des Hochzeitskleids sowie bei Frisur und Make-up und kümmert sich, ebenso wie ihr Gatte, natürlich auch um die eigene Garderobe.

Früher trafen die Brauteltern auch alle Vorbereitungen für den Hochzeitsempfang, einschließlich Speisen und Getränke, Blumen, Musik, Hochzeitstorte, Menü- und Tischkarten und der Wahl eines Fotografen. Eine Hochzeit kann eine ausgesprochen kostspielige Angelegenheit sein, deshalb sollte sich das Brautpaar mit beiden Eltern zusammensetzen und die Finanzierung so abstimmen, dass niemand allzu großen Belastungen ausgesetzt ist.

Die Eltern des Bräutigams
Die Eltern des Bräutigams haben traditionell nur wenige Pflichten. Sie steuern eine Liste mit Gästen ihrer Wahl bei und erscheinen gut gelaunt zur Trauung. Wenn die Eltern der Braut im Ausland leben oder bereits verstorben sind, sollten nach meinem Empfinden jedoch die Eltern des Bräutigams deren Pflichten übernehmen und dem Paar bei den Vorbereitungen helfen. Und natürlich sollten sie ihre finanzielle Unterstützung für die Hochzeitsfeier anbieten.

Die Trauzeugen
In Deutschland werden sowohl für die standesamtliche Trauung als auch in der evangelischen Kirche keine Trauzeugen mehr benötigt, aber viele Paare halten immer noch gern an dem Brauch fest. Als Trauzeuge gewählt zu werden, ist auch heute noch eine große Ehre und mit einigen wichtigen Aufgaben verbunden. Die beiden Trauzeugen werden meist aus dem engen Freundes- oder Familienkreis gewählt und stehen dem Braut-paar bei den Hochzeitsvorbereitungen mit Rat und Tat zur Seite. Sie helfen bei der Organisation und sind über die aktuelle Gästeliste informiert.
Der männliche Trauzeuge ist gewöhnlich ein enger Freund des Bräutigams, der diesen insbesondere am Hochzeitstag unterstützt. Er sorgt dafür, dass der Bräutigam nichts wichtiges vergisst (etwa die Eheringe), hilft ihm eventuell beim Ankleiden und wirkt, falls nötig, auch beruhigend auf ihn ein.

Viele Trauzeugen nehmen den Brautleuten bei der Vorbereitung so manche Pflichten ab, kümmern sich um Termine, stellen sicher, dass die Programmhefte für die Trauzeremonie rechtzeitig eingetroffen sind oder arrangieren ein Essen am Abend vor der Hochzeit. Am Hochzeitstag sorgen sie zusammen mit den Brauteltern für den reibungslosen Ablauf des Programms und kümmern sich darum, dass der Transport der Gäste wie geplant vonstatten geht. Doch die Trauzeugen sollten dem Brautpaar nicht nur zur Hochzeit hilfreich zur Seite stehen, sondern als enge Vertraute auch in schwierigen Zeiten für sie da sein. Sie übernehmen eine ebenso schöne wie verantwortungsvolle Aufgabe.

Hochzeitslader und Brautführer
Früher war eine Hochzeit ohne Hochzeitslader nicht denkbar. Er überbrachte nicht nur persönlich die Einladungen mit einem sinnigen Spruch, sondern war für die gesamten Vorbereitungen und das Gelingen der Festivitäten verantwortlich. In Bayern werden große Bauernhochzeiten noch immer von professionellen Hochzeitsladern organisiert, die dann beim Fest die Auf-gabe des Zeremonienmeisters übernehmen.

Die ersten Schritte
Der Brautführer hatte in früheren Zeiten die Aufgabe, den Hochzeitszug zu geleiten und vor den irdischen Gefahren wie Wegelagerern und Plünderern zu beschützen. Auch heute führt er noch gemeinsam mit der ersten Brautjungfer den Hochzeits-zug an. Als rechte Hand des Trauzeugen übernimmt er all die kleinen organisatorischen Dinge, die am Hochzeitstag selbst noch zu regeln sind. Er ist der Hochzeitsgesellschaft beim Transport behilflich, kümmert sich um Garderobe und Sitzordnung und all die kleinen Sonderwünsche der Gäste.

Die erste Brautjungfer
Auch die Brautjungfern verdanken ihre Existenz einem heidnischen Brauch. Sie sollten die bösen Geister verwirren und von der Braut ablenken. Deshalb trugen sie Kleider, die dem der Braut ähnelten. Heute steht die erste Brautjungfer der Braut mit Rat und Tat zur Seite. Sie ist meist im gleichen Alter wie die Braut. Sie sollte noch ledig – doch das ist heute keine Bedingung mehr – und mit der Braut eng befreundet oder verwandt sein. Gewöhnlich hilft sie der Braut bei der Auswahl des Hochzeitskleids und der Kleidung für die anderen Brautjungfern und die Blumenkinder. Sie berät bei der Wahl der Farben, des Schleiers, der Schuhe, ja sogar beim Stil des Brautstraußes und kümmert sich um die weiteren Accessoires. Auch bei der Vorbereitung auf die Hochzeitsreise kann sie die Braut unterstützen und sie an wichtige Details (etwa ein notwendiges Visum oder eine Impfung) erinnern.

Am Hochzeitstag kann sie das Hochzeitskleid vorbereiten und der Braut beim Ankleiden helfen. Sie sorgt dafür, dass der Brautstrauß rechtzeitig geliefert wird, erinnert die Braut gegebenenfalls an das Gepäck für die Hochzeitsreise und steht ihr beruhigend zur Seite. Sie führt zusammen mit dem Brautführer den Hochzeitszug an und hält während der Trauzeremonie den Brautstrauß. Sie betreut die jüngeren Brautjungfern und Blumenkinder.

Brautjungfern und Blumenkinder
Nach der Wahl der ersten Brautjungfer überlegt man sich, wie viele weitere Brautjungfern noch gewünscht werden. Doch sollte man es mit der Anzahl nicht übertreiben. Empfehlens-wert sind zwei weitere Brautjungfern. Hat der Bräutigam eine Schwester, sollte man diese auf alle Fälle einbeziehen. Sollen die Brautjungfern junge Mädchen sein, entscheidet man sich am besten für Familienmitglieder oder Kinder aus dem engen Freundeskreis und bittet zuerst die Eltern um Erlaubnis. Dies gilt ebenso für die Blumenkinder, die nicht allzu jung oder nervös sein sollten, damit sie die Trauzeremonie nicht stören. In der Regel entscheidet die Braut über die Kleidung für den Hochzeitszug. Die Brautjungfern tragen kleine Sträuße, die Blumenkinder streuen Blüten und Blütenblätter aus kleinen Körben.