Der große Hochzeitstag kommt Teil II – Hochzeitsplanung Checkliste

Der große Hochzeitstag kommt Teil I

Festlicher Einzug
Wenn die Braut vor der Kirche eintrifft, wird sie schon von der ersten Brautjungfer erwartet, die noch einmal überprüft, dass auch alles perfekt sitzt. Sobald die Musik zum Einzug beginnt, schreitet die Braut am rechten Arm ihres Vaters in die Kirche und bleibt neben ihrem Bräutigam vor dem Altar stehen. Den Brautstrauß reicht sie nun der ersten Brautjungfer. So sieht die Variante aus, die wir alle aus den Hollywoodfilmen kennen und die auch hierzulande gerne gewählt wird. Das Brautpaar kann jedoch auch gemeinsam in die Kirche kommen und nach den Blumenkindern und der ersten Brautjungfer, die am Arm des Brautführers geht, zum Altar schreiten. Ihnen folgen weitere Brautjungfern und -führer, dann die Brautmutter mit dem Vater des Bräutigams und die Mutter des Bräutigams mit dem Brautvater. Nach evangelischem Brauch empfängt der Pfarrer das Brautpaar am Kirchenportal und geleitet es zum Altar.

Nach der Trauzeremonie verlässt die Braut am Arm des Bräutigams langsam die Kirche, gefolgt von Brautjungfern, Blumenkindern, Trauzeugen, Eltern, weiteren Verwandten und den Gästen. Das Brautpaar fährt als Erstes zum Empfang, wo die Braut nochmals das Make-up überprüfen kann, ehe sie mit ihrem frisch angetrauten Ehemann die Ankunft der Gäste erwartet.

Der Hochzeitsempfang
Viele Brautpaare begrüßen ihre Gäste zusammen mit ihren Eltern. Die eintreffenden Gäste gratulieren dem glücklichen Brautpaar und dann werden ihnen dessen Eltern vorgestellt. Die Aufstellung sieht meist folgendermaßen aus: die Braut-eltern, die Eltern des Bräutigams und das Brautpaar. Manche Paare stellen außerdem noch die Trauzeugen und die erste Brautjungfer vor. Bei einer großen Zahl von Gästen kann diese Prozedur jedoch geraume Zeit in Anspruch nehmen, darum empfiehlt es sich, den wartenden Gästen Getränke anzubieten. Die Begrüßung der einzelnen Gäste sollte möglichst kurz aus- fallen, da Sie sonst kaum Zeit finden werden, an Ihrem eigenen Empfang teilzunehmen. Möchten Sie auf diese Aufstellung lieber verzichten, sollte das Brautpaar an einem gut zugänglichen Platz seine Gäste willkommen heißen. Statt Konfetti zum Werfen reichen Sie den Gästen Blütenblätter in Tüten aus handgeschöpftem Papier.

Nach der Begrüßung werden die Fotos gemacht, wofür Sie nicht länger als zwanzig Minuten benötigen sollten, da die Blumenkinder und andere Kinder auf dem Empfang sonst unruhig werden könnten. Die Fotos sollten jedoch nicht vor dem Empfang aufgenommen werden, denn in der Zwischenzeit könnten die Gäste eintreffen und das Brautpaar vermissen.

Die Hochzeitsreden
Reden sollten nicht nur geistreich geschrieben sondern auch gründlich vorbereitet und gut vorgetragen werden. Unabhängig davon, für welche Form des Empfangs Sie sich entscheiden, die Hochzeitsreden gehören ganz gewiss zu den Höhepunkten. Folgt nach dem Empfang ein Abendessen, sollten die Reden zur Erleichterung der Redner auf alle Fälle vorher gehalten werden. Das Personal weiß Bescheid und füllt rechtzeitig die Gläser der Gäste, damit alle dem Paar zuprosten können. Traditionell halten die Väter der Brautleute jeweils eine Tischrede. Meist ergreift der Brautvater als Erster das Wort: Er lobt seine Tochter, erinnert an schöne Kindheitstage und fasst sich am besten kurz, ehe er das Glas auf das glückliche Paar erhebt. Der Vater des Bräutigams tut es ihm gleich.

Heutzutage richten auch immer häufiger die Brautleute einige Worte an die Hochzeitsgesellschaft. Sie bedanken sich bei den Eltern für deren Unterstützung und bei den Gästen für ihr Erscheinen und natürlich für die Geschenke. Ein schöner Brauch ist auch, bei dieser Gelegenheit die Gäste kurz vorzustellen.

Neben den Brautleuten richten auch die Trauzeugen oder enge Freunde des Paars gern einige fröhlich beschwingte Worte an die Gesellschaft. Ein paar amüsante Anekdoten aus dem „Vorleben“ der Braut oder des Bräutigams sind hierbei ganz besonders beliebt und tragen zu einer heiteren Stimmung bei. Peinliche Details sollten selbstverständlich vermieden werden.

Die Hochzeitstorte
Einen weiteren Höhepunkt der Hochzeitsfeier bildet das An-schneiden der Hochzeitstorte. Für diese jahrhundertealte Tradition halten Braut und Bräutigam gemeinsam das Messer, wünschen sich etwas und schneiden die Torte an. Dann wird sie in viele kleine Stücke geschnitten und den Gästen serviert. Heute sind Hochzeitstorten oft aufwendige Meisterwerke der Konditoren, die aus mehreren aufeinandergetürmten Torten bestehen und kunstvoll verziert sind. Gefüllt werden sie mit feinsten Cremes und überzogen mit weißem Marzipan und Baiser.

Abfahrt des Brautpaars
Oft wird die Torte erst gegen Ende des Fests gereicht, dann ist es bald nach dem Anschneiden Zeit für das Brautpaar, die Hochzeitsgesellschaft zu verlassen. Startet das Paar gleich zur Hochzeitsreise, wird es sich zurückziehen, um die Kleider zu wechseln. Ein Freund begleitet das Paar und packt die Koffer ins Auto. Man überprüft noch einmal, dass weder Pässe, Tickets noch Geld vergessen wurden. Nun versammeln sich zum Abschied alle um das Paar. Die Braut verabschiedet sich von ihren Eltern und anderen Familienmitgliedern, wirft ihren Strauß in die Menge und findet sich in einem Konfettiregen wieder. Gemeinsam besteigt das Paar ein mit bunten Luftballons dekoriertes Cabrio … So ähnlich verläuft nach amerikanischer Tradition beinahe jeder Start in den Honeymoon, die Flitterwochen. Bunte Luftballons werden in vielen Ländern ans Auto des jungvermählten Paares gebunden. Oft begleitet auch ein höllischer Lärm die Abfahrt: Eine Schlange aus scheppernden Dosen hängt an der Stoßstange, ein Relikt aus Zeiten, in denen die Pferdestärken noch nicht unter der Haube steckten und es stets galt, böse Geister zu vertreiben. Bei uns startet das Paar gewöhnlich nicht gleich von der Feier zur Hochzeitsreise, dennoch kann die Abfahrt ähnlich spektakulär vonstatten gehen.

Polterabend
Die Tradition des Polterabends ist älter als die der Hochzeitszeremonie in der Kirche. Dieser Brauch bietet eine wunderbare Möglichkeit, auch mit all den Freunden und Bekannten, die nicht zur Hochzeit geladen werden, ein ganz zwangloses, ausgelassenes Fest mit Tanz und allerhand Schabernack zu feiern. Am besten mietet man dafür einen Saal oder eine Hütte oder stellt ein großes Festzelt im Garten auf. Die Gäste bringen Porzellan- und Keramikgeschirr mit – jedoch niemals Glas – und zerschlagen es nach Herzenslust. Bringt es mehr Eheglück, wenn das Brautpaar gemeinsam oder der Bräutigam allein die Scherben wegkehrt? Die Antworten unterscheiden sich wie die Bräuche je nach Region.

Junggesellenabschied
Den letzten Abend in Freiheit mit den Freunden zu feiern, ist ein alter und beliebter Brauch. Die meisten Noch-Junggesellen warten aber nicht bis zum letzten Abend, denn wer möchte schon seinen Hochzeitstag mit schwerem Kopf begehen. Meist organisiert ein Trauzeuge oder guter Freund des Bräutigams dessen Junggesellenabschied mit einigen amüsanten Überraschungen. Oft beginnt man mit einem Abendessen und lässt andere Unterhaltungspunkte, so auch eine Kneipentour, folgen. Traditionell trug der Bräutigam die Kosten des Abends, aber inzwischen zahlen auch die Freunde die Rechnung. Ein enger Freund sorgt in der Regel dafür, dass der Bräutigam im Anschluss wieder gut nach Hause kommt und nicht etwa in einen Zug in eine fremde Stadt gesetzt wird.

Auch Abbschiedspartys vom Junggesellinnenleben, die Freundinnen der Braut organisieren, sind immer beliebter geworden. Bei diesen Feiern kann es sehr ausgelassen und fröhlich zugehen. Es ist eine schöne Idee, Fotos zu machen und der Braut nach der Hochzeitsreise in einem Album zu über- i eichen. Die Party kann zu Hause oder in einem Restaurant mit zusätzlichem Unterhaltungsprogramm stattfinden. Die Kosten sollten die Freundinnen, nicht die Braut übernehmen.